26. September 2014

10 Tipps und Tricks für den Koffermarkt

In einem Monat geht's an den Koffermarkt in Engelburg! Mittlerweile ist auch der Koffer aus Ostdeutschland eingetroffen - den seht ihr gleich hier unten.

Ganz besonders freue ich mich, dass ich heute einen Gast-Beitrag von Karin veröffentlichen darf. Ich lese nicht nur gerne bei Karin's Blog Stoffmass mit, ich bestelle auch immer mal wieder schöne Stoff in ihrem gleichnamigen Shop (etwa dieser tolle Leinenstoff oder dieser schöne Blusenstoff wurden schon von mir verarbeitet). Mit viel Liebe werden die Kostbarkeiten versendet - mit Postkarte und Häkelblümchen, hach. Karin ist nicht nur Blog- und Shop-Inhaberin, sie ist ausserdem Koffermarkt-erprobt! Die Freude ist also besonders gross, dass Karin heute mit diesem Thema bei mir zu Gast ist.




10 Tipps und Tricks für den Koffermarkt
von  Karin Oberholzer, stoffmass


Hast du viel Zeit und Herzblut investiert um schöne Sachen für den Koffermarkt herzustellen?
Bedenke, dass du eine unter vielen Ausstellern bist. Versuche dich mit deinem Angebot von den anderen hervorzuheben. Vielleicht hast du eine spezielle Idee, die du bis jetzt noch nirgends gesehen hast und hast Lust etwas Neues auszuprobieren?



Hat der Organisator des Koffermarktes ein Reglement?
Um ungeliebte Überraschungen zu vermeiden, halte dich ans Reglement und auch an die vorgegebene Koffergrösse. Brauchst du evtl. Strom oder andere Extras um deinen Koffer schön zu präsentieren? Wende dich früh genug an den Organisator und kläre deine offenen Fragen und Wünsche ab.

Bild von stoffmass


Hast du ganz viele kreative Ideen, die du in deinem Koffer präsentieren möchtest?
Die Fülle an Farben und Produkte kann einem als Koffermarktbesucher fast erschlagen (natürlich im positiven Sinn)Vielleicht möchtest du deine kleinen Kunstwerke auf 2-3 Farben beschränken? Wie wäre es z.B. mit den Farben nature, weiss und rot? Genauso halte ich es mit der Anzahl der gezeigten Produkte. Lieber weniger, dafür übersichtlich gestaltet. Du kannst ja immer wieder nachfüllen. Für Nachschub ist unter dem Tisch genug Platz.



Wie kommen meine handgearbeiteten Sachen am besten zur Geltung?
Versuche die Ausstellungsfläche deines Koffers in verschiedenen Ebenen zu präsentieren. Das ermöglicht dem interessierten Besucher eine bessere Sicht auf deine Sachen. Stelle zu Hause alles einmal auf, und versetze dich in den Koffermarktbesucher. Eventuell hilft es dir dabei, wenn du selber schon Besucher auf einem oder mehreren Koffermärkten warst. Mache dir Notizen, was dir bei anderen positiv aufgefallen ist.
Aber Achtung: Kopiere keine fremden Sachen! Das kommt gar nicht gut an. Ausser, du fragst wie ich mit den pimpicuffs Armbänder direkt beim Designer an, und holst dir die Erlaubnis dazu.



Bild von wunderling
Zeitfaktor. Wann soll ich mit dem Aufstellen meines Koffers beginnen?
Je früher desto besser. Berechne für den Aufbau genug Zeit ein. Findet der Koffermarkt im  öffentlichen Raum statt? Da gibt es keine Türöffnung zur vorgegebenen Zeit. Sei früh da dann bist du auf den Besucheransturm gerüstet, auch wenn sich interessierte Besucher schon vor dem eigentlichen Start einen Überblick verschaffen möchten.




Versuche voraus zu schauen.
Halte Visitenkarten bereit. So ergibt sich vielleicht auch nach dem eigentlichen Koffermarkt noch der eine oder andere Verkauf. Vielleicht findet eine Frau zwar deine gestrickten Babyfinkli sehr süss, weiss aber noch nichts von ihrem zukünftigen Enkel.


Wer schaut auf meinen Stand wenn ich mal auf die Toilette muss?
Hast du eine liebe Freundin, die dich vielleicht mal kurz am Kofferstand ablösen kann? Das wäre sicher der Idealfall. Ich hatte bis jetzt immer ganz liebe Standnachbarn.



Kasse.
Nimm genug Wechselgeld mit und verstaue dieses in eine kleine Kasse oder noch besser in eine praktische Bauchtasche. Es versteht sich von selbst, dass du das Geld NIE aus den Augen lässt. 

Bild von stoffmass



Soll ich enttäuscht sein, wenn der Verkauf nicht meinen Erwartungen entspricht?
Sei nicht allzu traurig und nimm es auf keinen Fall persönlich. Lass eine Woche verstreichen. Anschliessend kannst du mit kühlem Kopf das Erlebte analysieren. Überlege dir für das nächste Mal Verbesserungen oder Änderungen. Manchmal weiss man einfach nicht, warum die Verkäufe schlecht liefen. Das kann eine Vielzahl von Gründen haben.




Das wichtigste!
Hab Spass an diesem speziellen Tag und freu dich, dass du nette Menschen kennen lernen wirst. Denn das wirst du ganz bestimmt. Da bin ich mir sicher.






Liebe Karin, vielen herzlichen Dank für Deinen sympathischen und wertvollen Beitrag für mehr (ich) oder auch weniger Koffermarkt-Anfänger!  

Ich wünsche Euch allen ein wunderschönes Kreativ-Wochenende und denen, die in Koffermarkt-Vorbereitungen stecken, viel Erfolg.


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:


http://design-seeds.com/index.php/home/entry/swirled-sweet1


20. September 2014

Ein besonderer Kleidertraum aus Kordelspitze

Vor einigen Monaten hatte ich mir in den Kopf gesetzt, ein Kleid aus Kordelspitze zu nähen. Schwarz sollte es sein, einfach klassisch und Schwarz passt ja immer. Da wusste ich noch nicht, dass damit erstmal eine Odyssee durch die Stoffläden beginnen würde. Die Geschäfte in der Nähe hatte ich schon mal abgeklappert, die etwas weiter entfernten habe ich dann telefonisch angefragt, mit mehr oder weniger Erfolg. Das tollste Erlebnis war dieses: "Führen Sie Kordelspitze in Schwarz?" - "Jaja, sicher, haben wir da. In Silber." - "Hm, nein, also ich bräuchte die Kordelspitze in Schwarz." - "Nein, Schwarz haben wir nicht, aber Silber haben wir da." Habt ihr auch solche interessante Diskussionen in Stoffläden...? Zu guter Letzt hatte ich Glück und fand einen Stoffladen in der Region, der in anderen Filialen nachfragte und tatsächlich fand sich schwarze Kordelspitze... im Wallis... Glücklicherweise hat man mir die Spitze in die Ostschweiz gesendet - liebe Grüsse nach Brig für diesen tollen (und kostenlosen) Service! 

Das Kleid habe ich dann nach dem Vorbild des grünen Leinenkleides genäht (Simplicity 7434). Nur, der Umstand, dass es sich hier um Spitze handelt, hat natürlich die eine oder andere Anpassung mit sich gebracht, wie mir Schwiegermami Wullechneuel eröffnete. Das eine war das Abstimmen des Saumes: Auch mit Nahtzugabe sollen die "Wellen" natürlich rund herum quasi nahtlos weitergehen:


Die nächste grosse Frage war: welche Farbe soll denn das Futter haben? Für mich völlig klar, schwarz natürlich - Ton in Ton, bloss nicht auffallen und so. Moooment, meinte da Schwiegermami Wullechneuel, ein helles Futter sollten wir uns auch ansehen. Nie und nimmer, dachte ich, aber beim Ausprobieren bin ich ja auch immer dabei. Und was soll ich Euch sagen, diese Variante war viel, viel besser, weil es weniger "harte" Kontraste gab (das Kleid sollte ja nur knielang sein und auch keine langen Ärmel haben) und mit dem schwarzen Futter sah das Ganze irgendwie nicht richtig aus. Ein Hoch aufs Ausprobieren (und auf die Hartnäckigkeit, ehem). Es wurde also ein elastisches Futter in gold-apricot:


Aber damit nicht genug der Besonderheiten. Ich habe nämlich erfahren, dass in der Haute Couture die Spitzen nicht einfach zusammengenäht werden, sondern quasi verschmolzen werden. Leider ist es uns nicht gelungen, den Namen dieser Technik zu ermitteln, daher werde ich es Euch einfach vorführen. Links eine Seitennaht, nach herkömmlicher Weise zusammengenäht. Auf der rechten Seite seht ihr, wie ich den Ärmel angenäht habe, nämlich so, dass ich den Ärmel auf das Kleid gelegt habe und diesen an einer Kordel entlang mit einem kleinen Zickzack möglichst unregelmässig angeschmolzen habe. Danach wird dieser Kordel entlang die Spitze abgeschnitten, das Kleid darunter ebenfalls. Noch viel besser ist das bei den Abnähern, da wird nämlich ins Kleid hineingeschnitten - es muss aber ein dafür geeigneter "Weg" an einer Kordel entlang gefunden werden, ohne allzu sehr von der Linie des Abnähers abzuweichen.


Da das grosse Ereignis im September stattfinden sollte, machte ich mich auf die Suche nach einem Bolero-Jäckli. Gar nicht so einfach. Schliesslich habe ich fünf Modelle bestellt zur Anprobe. Natürlich passte und gefiel das Modell am besten, welches es nur in Grösse 40 gab. Also wurde das Teil noch in eine 38 geändert und am Rücken etwas schmaler gemacht (mag ich nicht, wenns hinten absteht) - ist schon toll.

Und so durfte Lotta das Kleid als Erste auf dem Balkon vorstellen:


Ein rundum gelungenes Fest durften wir am Montag erleben - ich bin schon ein bisschen stolz auf mein neuestes Kleid, das für den würdigen Anlass wunderbar passte. Mächtig stolz bin ich auf den weiteren Abschluss, den mein Mann überreicht bekommen hat (er hat darauf bestanden, dass mein Kleid hier zuerst erwähnt wird, nun ja ;-))!

Ich wünsche Euch ein wunderschönes, gemütliches Wochenende - hoffentlich mit etwas Werkel-Zeit!


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

http://design-seeds.com/index.php/home/entry/fountain-tones



17. September 2014

Herzlich willkommen Giuliano Enzo

Mit jedem Mensch ist etwas Neues in die Welt gesetzt, was es noch nicht gegeben hat, etwas Erstes und Einziges.
Martin Buber



Giuliano Enzo
29. August 2014


Als Premiere wurden diese Schühchen mit den wirklich süssen Eulen flach gestrickt, der Rest entsteht durch zusammennähen:


Die Knöpfe habe ich im Shop von FinnRaziel gefunden. Da gibts nicht nur tolle, sondern auch sehr viele Knöpfe. Fast alles gibt es da - ich bin ja nur zufällig über die Eulen gestolpert, eigentlich habe ich ein ganz anders Tierchen gesucht, das ich dann endlich, endlich dort gefunden habe. Was für ein Tierchen das ist wird noch nicht verraten - das Bebe ist nämlich noch nicht da, hihi.

Aus der Strickrunde gab es ebenfalls ein Tierchen, nämlich ein Giräffchen (er ist wirklich winzig!) in den gleichen Farben - ich stelle vor, Grégor:


Einen süssen Elefanten gab es ebenfalls dazu - aus einem Stoff, der ganz einfach perfekt zu den Finkli und dem Giräffchen passt, in beige und weiss, mit roten Äpfelchen und Ohren in rot mit weissen Punkten, toll. Ja, ihr ahnt es, ich habe doch tatsächlich das Foto vergessen, bevor das Päckli aufgegeben wurde, seufz.

Mit der Geburt von Giuliano werde ich sein Mami in Zukunft nicht mehr so oft sehen wie zuvor. Das bedaure ich zwar sehr, aber ich bin überzeugt, dass sie in ihren neuen Aufgaben aufgehen wird und freue mich ausserordentlich mit den frischgebackenen Eltern!

Seit kurzem habe ich zwei weitere Geburten auf der Finkli-Liste - Januar und Februar nächstes Jahr - ob es wohl in diesen Rhythmus weiter geht...? Hach.


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

http://design-seeds.com/index.php/home/entry/pear-tones1


12. September 2014

[Handarbeit auf Papier] Die Stoff-Werkstatt

Am allerliebsten mag ich Bücher, die mich zum einen natürlich inspirieren und zum anderen eine gewisse Breite haben. Da sprach mich der Untertitel von "Die Stoff-Werkstatt" von Laurie Wisbrun ganz besonders an: "Perlen, Knöpfe, Pailletten, Färben, Drucken, Sticken und vieles mehr". Da werden nicht nur Sachen aufgehübscht, da werden auch viele Grundtechniken erklärt, mit denen man dann abheben kann, hach ja.

http://www.amazon.de/Die-Stoff-Werkstatt-Gestalten-verzieren-Pailletten/dp/3830709072/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1409994666&sr=8-1&keywords=die+stoff+werkstatt

Zu den einzelnen Techniken gibt es Bilder mit Anleitungen und Tipps und Tricks Listen.


Aufgehübscht wird auch, mit Pailletten, Knöpfen, Perlen, Spitzen, Bänder und Filz:


Zu den einzelnen Themen gibt es dann auch Bildergalerien, die inspirierende Bilder zeigen, was man mit der gezeigten Technik gewerkelt werden kann:

 

Was mir am Konzept ebenfalls gut gefällt, sind neben den Techniken und Galerien auch die interessanten Interviews mit kreativen Menschen - da gibt es zum Beispiel die weltraumbegeisterte Dame, welche eine handgestickte Darstellung der Mondoberfläche fabriziert hat oder jene, die mit UV-Licht Preussischblau färbt, das Dekopferdchen mag ich sehr gerne:


Diese Dame spricht mir auch aus der Seele, wenn sie sagt: "Im Herzen bin ich Generalistin, ich könnte mich niemals auf nur ein Fachgebiet beschränken." Ihre Seite findet ihr hier. Auch wenn meine ganze Leidenschaft den Finkli gehört und ich wahnsinnig gerne Kleider nähe, das Tollste ist, dass ich auch mal trockenfilzen, eine Uhr basteln, einen Farbkreis kleben, Papierblumen drehen oder Osterhasen falten kann.

Ein rundum farbenfrohes, inspirierendes Buch! Mit diesem Buch bin ich beim "Buch des Monats" von Nicole mit dabei.


Ich wünsche Euch ein schönes, buntes Werkel-Wochenende!


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

http://design-seeds.com/index.php/home/entry/straw-flower-hues



6. September 2014

Ausflug ins Seidenmuseum Como

Mit Geduld und Zeit
Wird aus dem Maulbeerbaum ein Seidenkleid.
Sprichwort

Seide - was für ein Stoff, der über Jahrhunderte die Phantasie in Märchen und Romanen beflügelt hat. Kürzlich durfte ich das Seidenmuseum in Como besuchen, das ihr auch als Ausflugsziel auf der Ausflugskarte Textiles Handwerk findet. 


Das Museum ist gleich neben der Universität in einem unscheinbaren Bau untergebracht und wird mit viel Herzblut und Liebe betreut. Die Seidenherstellung hat in der Region eine lange Tradition und das Museum erzählt anhand von diversen Maschinen, wie die Herstellung der Seide abläuft.

Die Geschichte wird in Englisch und Italienisch erzählt und obwohl ich mit beiden Sprachen einigermassen zurecht komme, habe ich leider Vieles nicht verstanden, weil ich natürlich die Fachbegriffe nicht kannte. Trotzdem habe ich mir einiges zusammenreimen können - und habe den günstigen Museumskatalog nach Hause genommen, um das eine oder andere übersetzen zu können.

Hier ein kleiner Einblick in die Seidenherstellung. Die Seidenraupen suchen sich, nachdem sie sich mit Maulbeerbaumblättern vollgeschlagen haben, Zweige, um sich darin zu verpuppen:


Bevor die Schmetterlinge schlüpfen können, werden die Seidenfäden im heissen Wasser "abgewickelt". Im Museum ist eine Zwirnmaschine ausgestellt, die wortwörtlich bis unters Dach reicht:


Die Maschine, welche die Kettfäden wickelt, kommt doch tatsächlich aus Uzwil von der Firma Benninger (die feiert ihr 155-jähriges Bestehen - die gibt's tatsächlich noch). 400 Fadenspulen können hier aufgesteckt werden:


Verschiedene Hand-Webstühle zeigen die Entstehung der Seiden-Stoffe - hier ein Modell, mit dem Jacquard gewebt werden konnte:


Auch eine grosse Färbeabteilung gab es:


Ganz besonders gefreut habe ich mich über das Sortiment an Holzmodeln! Hier ein Exemplar mit Stiften und Stegen aus Messing und Bronze:


Ein toller Besuch war das - ich habe die ganzen zwei Stunden bis zur Schliessung dort verbracht und habe mich mit viel Mühe im Museumsshop zusammengerissen und nicht noch Seidenfäden nach Hause genommen.

Trotzdem habe ich natürlich das eine oder andere Kreative aus Como mit nach Hause genommen.
Holzknöpfe von einem skandinavischen Designladen:


Farbenfrohe Stoffmaschen (Fiiiinkliiii...):


Besondere Freude habe ich an meinem Wollschal von Marina D'Este - ein blauweisser Blumenschal, wie könnte es anders sein...


Ich wünsche Euch ein wunderschönes, farbenfrohes Wochenende - und viel Spass beim Werkeln!


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:
 
http://design-seeds.com/index.php/home/entry/chilled-tones4


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